Prilleken

Süße Krapfen aus Hefeteig nennt man bei uns im Norden Prilleken. Früher wurden sie ausschließlich zur Fastnacht gebacken, um sich bei den Dorfkindern „freizukaufen“. Der Name geht übrigens auf die Zubereitungsart zurück: Laut des bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs von 1768 bedeutet „prilleken“ mit den Händen rollen. Klassischerweise werden sie nämlich per Hand als Kugeln oder dünne Ringe geformt, können aber auch für eine feinere Optik wie Donuts ausgestochen werden. Unabhängig von der Form werden sie nach ursprünglichem Rezept nach dem Backen noch warm in Zucker gewälzt und so frisch wie möglich vernascht. Natürlich können sie aber auch nach Herzenslust anderweitig verziert werden!


Zutaten

Für den Teig (für etwa 25 Stück):

  • 500 g Mehl
  • 200 ml Pflanzendrink
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 40 g Margarine
  • 1 Bio-Zitrone (Prise Abrieb und Saft ggf. für die Glasur)
  • 30 g Hefe
  • 1 Pck. Bourbonvanillezucker
  • 1 EL Rum
  • Prise Meersalz

Für die Verzierung (je nach Lust und Laune):

  • Zucker
  • Puderzucker
  • Zartbitterkuvertüre
  • Bunte Streusel
  • Mandeln (gehackt oder gehobelt)
  • Lebensmittelfarbe
  • uuuund: 1 Liter Sonnenblumenöl zum Frittieren

 


Zubereitung

Die Milch mit der Margarine erwärmen, bis sich die Margarine aufgelöst hat. Einen Augenblick abkühlen lassen und dann die Hefe darin verquirlen. Diese Mischung nun mit dem Mehl, dem Zucker, Vanillezucker, dem Rum, der Prise Zitronenabrieb und dem Salz zu einem geschmeidigen Hefeteig verkneten. Im Anschluss abgedeckt an einem warmen Ort etwa 60 Minuten gehen lassen. (Der Teig sollte sich in seinem Volumen etwa verdoppeln.)

Den Prillekenteig nun auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit Hilfe eines Nudelholzes nicht zu dick und nicht zu dünn ausrollen und mit 2 Ausstechern Teigringe ausstechen. Hierfür eigenen sich auch, wer kein professionelles Equipment besitzt, für den großen Kreis ein Glas und für das Loch in der Mitte ein Flaschenverschluss bestens. Die ausgestampften Teiglinge jetzt auf ein Backblech (eingefettet oder mit Backpapier ausgelegt) setzen und nochmals zugedeckt an einem warmen Ort weitere 30 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit kann man sich um das Fett kümmern, das jetzt erhitzt werden muss. Es darf nicht so heiß (sonst verbrennen die Krapfen) aber auch nicht zu kalt sein (dann schmecken sie nicht so aromatisch). Das Fett kann man am besten testen, wenn man einen der kleinen, ausgestochenen Kreise hineingibt. Wenn er direkt nach oben kommt und auch nicht sofort zu dunkel wird, hat das Fett die richtige Temperatur. Jetzt können die Teiglinge, mit der aufgegangenen Seite zuerst, vorsichtig ins Fett gegeben werden. 1-2 Minuten brutzeln lassen, dann umdrehen. Hierbei immer schön aufpassen, dass sie nicht zu dunkel werden! Nach dem Abseihen auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Traditionell werden die noch etwas warmen Prilleken in Zucker gewälzt. Man kann sie jedoch natürlich auch, was ich ebenfalls getan habe, frei nach Gutdünken verzieren, zum Beispiel mit Schokolade, Puderzucker und was einem sonst noch so einfällt 😉

Tipp: Die kleinen, ausgestochenen Kreise muss man nicht entsorgen, sondern kann sie zum Schluss ebenfalls frittieren, sodass sie zu kleinen Krapfenbällchen werden. Verzehren sollte man die Prilleken übrigens – wenn möglich – am selben Tag. Frisch schmecken sie nämlich am besten!

 

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